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An dieser Stelle finden Sie geistliche Impulse rund um den Gott der Bibel. Verfasst und betreut werden diese Impulse von Mitgliedern unserer Gemeinde. Derzeit aktiv sind Frank Schulz und Pastor Dr. Horst Simonsen.
Zum Reformationstag 2021 fand man den Predigtext im Brief an die Galater 5,1-6. Dort richtet Paulus ernste Worte an die Gemeinde in Galatien.
Er beschreibt das Verhalten der Galater wie folgt: Gal 3,3 „3 Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden?“
Was war der Anlass für diese deutlichen Worte? Die Galater sagten, man müsse zusätzlich zur Erlösung durch Jesus Christus noch die Dinge tun, die im Gesetz des Mose gefordert wurden. Es war für die Galater also nicht vorstellbar, dass die Gnade allein ausreichen würde, um sie vor Gott gerecht zu machen.
Was die Galater also nicht verstanden hatten, war, dass Gott mit seiner Erlösung kein unvollständiges Geschenk macht. Sich im Glauben und Vertrauen Jesus Christus zuzuwenden und ihn das eigene Leben bestimmen zu lassen, gewährt den Zugang zur erlösenden Gnade. Dass dieser Glaube an Jesus Christus kein reines Lippenbekenntnis ohne tatsächliche, innere Erneuerung sein kann, darf dabei nicht vergessen werden. Zu dieser Erneuerung treibt einen Christen jedoch der Heilige Geist und nicht die eigene Anstrengung.
Die Konsequenz aus dem Gedanken, dass die eigene Leistung über die Erlösung eines Menschen entscheidet, ist jedoch gravierend. Deshalb findet Paulus auch so ernste Worte. Durch das Gesetz des Mose wurde man vor Gott dann gerecht, wenn man dieses Gesetz befolgte. Vollständig und immer. Nicht anders ist es heute. Jeder Mensch, der meint, Gnade nicht zu brauchen, weil er selber ausreichend anständig gelebt hätte, sollte wissen, dass in der Nähe Gottes keinerlei Sünde bestehen kann, egal wie klein oder groß sie ist.
Die Erlösung durch Gnade im Glauben, macht einen Mensch zu einem Kind Gottes. Dass man sich als Kind Gottes auch entsprechend verhält, ist im Grunde eben so einleuchtend, wie die Tatsache, dass einem dieses Handeln nicht zum Kind Gottes macht. Das Handeln folgt also dem Zustand und nicht umgekehrt.
Autor: Frank Schulz
„Okuli“ heißt der dritte Sonntag in der Passionszeit, übersetzt „Augen“ oder eigentlich in der Verkleinerungsform „Äuglein.“ Wie die meisten Sonntage hat er diesen Namen von dem Psalm der Woche beziehungsweise einem Vers daraus: „Meine Augen schauen stets auf den Herrn.“ (Psalm 25,15). Die Blickrichtung unserer Augen ist zum Beispiel für unsere Bewegung ganz wichtig. In der Fahrschule sagte mein Fahrlehrer zu mir: „Wo du hinblickst, da fährst du auch hin.“ Beim Autofahren kann es lebensgefährlich sein, nicht konsequent vor allem den Verkehr im Blick zu haben.
Natürlich ist ab und zu ein Blick auf den Tacho wichtig, natürlich ist es wichtig,ab und zu in die Spiegel zu schauen (besonders beim Abbiegen oder Überholen). Schwieriger ist es schon, wenn am Straßenrand eine bedeutende Sehenswürdigkeit auftaucht. Oder eine auffällige Werbung. Und bei modernen Autos weiß ich manchmal nicht, ob sie das Fahren eher erleichtern oder mit der Vielfalt ihrer Bedienelemente eher erschweren. Was ja auch sonst vom Leben in einer Welt voller technologischer Möglichkeiten gilt. Nimmt mir etwa der Computer mehr Arbeit ab, macht sie effektiver – oder lasse ich mich von den vielen Zerstreuungen, die er mir auch anbietet, vor allem im Internet, vom Wesentlichen ablenken?
Das ist die eine Gefahr – es gibt aber auch die andere: den Tunnelblick. Ich sehe nur noch, was misslungen ist. Nur noch meine Einschränkungen, Was ich nicht besonders gut kann. Verluste, Zahlen, die Angst machen können. Es ist uns ja nicht gesagt, dass es immer leicht ist. Wahrscheinlich ist uns die Sprache im Hebräerbrief eher fremd geworden: „…laßt uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist…“ (Hebräer 12,1).
Dabei fährt er fort: „… und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens…“ (Hebräer 12,2). Vor Augen kann zunächst einmal eine große Zahl an Problemen im Kleinen und im Großen liegen. Unser Glaube lädt uns ein, tiefer zu sehen: mit „erleuchteten Augen des Herzens“ (Epheser 1,18) Nicht an den Problemen vorbei, eher inmitten von ihnen. Matthias Claudius schrieb: „Seht ihr den Mond dort stehen ? / er ist nur halb zu sehen / und ist doch rund und schön. / So sind wihl manche Sachen, / die wir getrost belachen / weil unsere Augen sie nicht sehen.“ (Evangelisches Gesangbuch Nr. 482, Strophe 3)
Pastor i R Dr Horst Simonsen, Oldenburg
Dieses Lied von Willy Millowitsch, das den Titel der obigen Zeile trägt, dürfte nur noch den Älteren unter uns bekannt sein. Es beschreibt recht eingängig die Situation, in der wir Menschen uns befinden. Leider gibt es bei dem Thema nichts zu beschönigen, und Ausnahmen gibt es ebenfalls nicht.
Denn wir sind tatsächlich alle Sünder. Die Bibel lässt daran keinen Zweifel, und wenn wir ehrlich zu uns sind, können wir dem Wort Gottes nur zustimmen. Damit wir Menschen wieder Gemeinschaft mit Gott haben können, muss die Trennung durch die Sünde überwunden werden. Gott ist heilig und in seiner Nähe kann Sünde nicht bestehen. Diesen Umstand erwähnt Willy Millowitsch in seinem Lied nicht. Er geht davon aus, dass Gott uns unsere Schuld schon verzeihen wird.
In seinem Lied stellt Willy Millowitsch deshalb die Frage, ob wir Menschen uns überhaupt bemühen sollten, Sünde abzulegen, wenn unsere eigenen Versuche dazu doch bereits im Ansatz scheitern? Und er hat Recht: Schließlich können wir unser eigenes Wesen nicht selbst ändern.
Genau aus diesem Grund kam Jesus Christus auf diese Welt. Würde Gott nur die Menschen erretten, die am Ende ihres Lebens einen nahezu sündlosen Zustand erreicht haben, hätte er nicht viel zu tun. Im Grunde würde kein einziger Mensch erlöst werden, käme es allein auf die Leistung von uns Menschen an.
Der Zugang zur Erlösung durch Jesus Christus steht daher nicht am Ende eines gottgefälligen Lebens, sondern ist dessen Anfang. Sobald sich ein Mensch im Glauben Jesus Christus zuwendet, ist die Grundlage für die Gemeinschaft mit Gott gelegt. Ein solcher Mensch hat mit dem Heiligen Geist nicht nur einen Motor für Vertrauen in Gott und gute Taten, er darf sich auch als Kind dieses Gottes betrachten. Gott beginnt, uns zu verändern und das, was ohne Gott unmöglich ist, nämlich Sünde wirklich Stück für Stück abzulegen und zu überwinden, wird Realität.
Sind Christen also dann keine „kleinen Sünderlein“ mehr? Oh doch!
Gott sagt uns in der Bibel, dass wir unser Wesen als Sünder erst dann vollständig abgeben können, wenn Jesus wiederkehrt. Erst im Himmel können wir vollkommen rein und sündlos sein. Jedoch haben wir durch Jesus die Möglichkeit, schon hier auf der Erde verändert zu werden- Schritt für Schritt mit Jesus an unserer Seite.
Autor: Frank Schulz