Ein gemeinsamer Ausflug mit dem Bus in eine Stadt, die man noch nicht so kennt, und das mitten in der Woche – das ist das Konzept der MITTfahrt. Am 24. September lud Pastor Gruben zum dritten Mal zu so einer Fahrt ein, und der Bus wurde voll. Auf ging es nach Buxtehude.
Diese Stadt liegt südlich von Hamburg und noch im Liniennetz der Hamburger S-Bahn, und einst sollen sich da Hase und Igel ein Rennen mit tödlichem Ausgang geliefert haben. Also war ich neugierig auf die Stadtführung.
Buxtehude nennt sich seit ein paar Jahren offiziell Hansestadt, und vieles in der Stadt erinnert noch heute an diese Blütezeit. Die damalige Stadt war durch einen von holländischen Wasserbauern geschaffenen Festungsgraben und Befestigungsanlagen vor feindlichen Mächten geschützt und zugleich durch einen Fleet über die Este mit der Elbe verbunden. Dadurch wurde ein intensiver Handel in der Stadt ermöglicht; der Reichtum der Händler wurde auch baulich sichtbar gemacht – und das konnten wir durch die Hinweise und Erläuterungen der Stadtführerin auch an so manchen Stellen nachvollziehen. Und den Fleet gibt es heute noch; seine Spundwände werden noch immer gepflegt, um die alte Hanse-Tradition auch für künftige Generationen lebendig zu erhalten.
Auch wenn die St.-Petri-Kirche, das Wahrzeichen der Stadt, durch einen Bauzaun teilweise abgesperrt war, verschaffte uns die Stadtführerin doch den Weg hinein, sodass wir das großartige Innere der Kirche auf uns wirken lassen konnten. Hier bekamen wir auch wie schon während des Rundgangs durch die Innenstadt den historischen Hintergrund einiger Redensarten erklärt, etwa „die Kurve kratzen“, „die Klappe halten“ oder „wo die Hunde mit dem Schwanz bellen“.
Und es gab etwas für das leibliche Wohl: Im Ratskeller nahmen wir gemeinsam das Mittagessen ein, und später in Horneburg besichtigten wir die Nordik Edelbrennerei & Spirituosenmanufaktur, ein Familienbetrieb direkt am S-Bahnhof, der sein Obst direkt von „nebenan“ aus dem Alten Land bezieht. Die Führung beinhaltete auch ein paar Probierschlücke. Aber wir hatten ja unseren Busfahrer, der uns nach einer abschließenden Andacht in der Horneburger Kirche wieder sicher nach Oldenburg brachte.
Ach ja: Wie war das jetzt mit dem Hasen und dem Igel? Tatsächlich ist das Motiv dieses Märchens in Buxtehude an vielen Stellen und auf unterschiedliche Weise zu sehen – neben dem Wappen mit den gekreuzten Schlüsseln ein Symbol für die Stadt, auf das die Buxtehuder stolz sind. Und wir sind froh, dass wir das alles zusammen erleben konnten.
Herzlichen Dank an Pastor Gruben, der diesen eindrucksvollen Tag vorbereitet hat!
Martin Schulze